Modell für den hessischen Kurhut
Modell für den hessischen Kurhut
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Inventar Nr.:
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KP NT 2380 |
Bezeichnung:
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Modell für den hessischen Kurhut |
Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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Datierung:
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1803 |
Objektgruppe:
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Bekleidung |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Material / Technik:
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Seidensamt, Pappe, Glasperlen, Pelz |
Maße:
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Durchmesser max. (oben) 30 cm Höhe 18 cm (Objektmaß) 18 x 30 x 30 cm (Objektmaß)
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Katalogtext:
Mit dem sog. Reichsdeputationshauptschluss erlangte Wilhelm IX. 1803 die Kurwürde. Der »Hauptschluss« entschädigte Reichsfürsten, die Gebiete an Frankreich verloren hatten, u. a. durch Besitzungen der aufgelösten geistlichen
Kurfürstentümer von Köln und Trier. Deren Kurwürde übertrug man weltlichen Fürsten: dem Landgrafen von Hessen-Kassel, dem Herzog von
Württemberg und dem Markgrafen von Baden. Wilhelm IX. profitierte somit von der Neuordnung Deutschlands kurz vor dem Ende des Heiligen Römischen Reichs im Jahr 1806. Da es seit 1806 keinen Kaiser mehr gab, war das wichtigste Recht des Kurfürsten, den Kaiser zu »küren«, jedoch bedeutungslos geworden.Bei der Kopfbedeckung dürfte es sich um ein Modell des Kurhuts von Wilhelm I. handeln. Hierfür sprechen die eher schlichte Ausführung und die
Imitation echter Perlen durch Glas. Quellen überliefern, dass der Hofjuwelier Heidloff den eigentlichen Kurhut nach einer Zeichnung des Malers Kobold und einem Modell des Hofbildhauers Ruhl fertigte.
Literatur:
- Wir Wilhelm von Gottes Gnaden. Die Lebenserinnerungen Kurfürst Wilhelms I. von Hessen 1743-1821. Frankfurt am Main - New York 1996, S. 329.
- Scherner, Antje [Bearb.]; Cossalter-Dallmann Stefanie [Bearb.]: Aus der Schatzkammer der Geschichte. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Petersberg 2016, S. 172, Abbildung S. 173, Kat.Nr. 77.
Letzte Aktualisierung: 25.02.2020